Geben ist seliger wie nehmen

Was ist geiler? Geiz oder Geben? Dieser Frage sind wir bei unserer letzten Runde im THE BHAKTI CLUB nachgegangen. Dabei haben wir Beispiele aus dem Srimad-Bhagavatam und aus anderen heiligen und weltlichen Texten zu Rate gezogen. Zum Beispiel die Erzählung von König Rantideva (siehe Bild), einem bekannten vedischen Regenten, der seinen letzten Krümel Brot für arme Untertanen hergab. Auch im Märchen Sterntaler wird deutlich, dass dieses Thema immer wieder die Gemüter der Menschen beschäftigt hat.

Viele Leute sagen heute: “Ich nehme alles mit, was ich mitnehmen kann, und nach mir die Sintflut.” Solche Leute sollten aber wissen: Diese Mentalität ist bereits die Sintflut!

Gibt es eine Möglichkeit, diese destruktive Geisteshaltung im Bewusstsein der Menschheit aufzuhalten? Viele bedeutende Schriften der Veden bieten tatsächlich ganz konkrete Lösungen an und geben uns somit Hoffnung.

Der hier ENDLICH der Bhakti-Club-Podcast mit der MP3-Audio-Aufzeichnung (62 Min):

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Am kommenden Samstag, den 14. April 2012. Mehr Infos

Die Indo-Europäischen Sprachen

Sir William Jones (1746-1794), der Entdecker der Indo-Europäischen Sprachfamilie, stellte im Jahre 1786 die tollkühne Behauptung auf, dass nahezu alle europäischen Sprachen mit dem alt-indischen Sanskrit in familiärer Verbindung stehen. Diese These löste einen großen Tumult aus, denn die damals fleißig kolonialisierenden Briten waren der Meinung, ihre Kultur sei die Krone der Zivilisation.

Jones sagte jedoch:

“Die Sanskritsprache, was immer ihre antike Herkunft sein mag, ist von wunderbarer Struktur: vollkommener als Griechisch, umfangreicher als Latein, und erlesener in ihrer Präzision als beide zusammen, und doch weist sie gegenüber beiden eine dermaßen starke Verbundenheit auf, was sowohl ihren Verbwurzeln als auch ihrer Grammatik betrifft, dass diese nicht aus einem Zufall heraus entstanden sein konnte; so stark, in der Tat, dass kein Philologe [Sprach- und Literaturwissenschaftler] all diese drei untersuchen könnte, ohne dabei anzunehmen, dass sie alle aus einem gemeinsamen Ursprung herrühren, der, vielleicht, nicht mehr exisiert; und es gibt einen ähnlichen Grund, zwar nicht ganz so kräftig, für die Annahme, dass beides, nämlich Gothisch [Germanisch] und Keltisch, obwohl sie mit einem ganz anderen idiomatischen Ausdruck vermischt sind, ebenfalls mit dem Sanskrit denselben Ursprung haben; und auch Altpersisch könnte dieser Familie zugeordnet werden.”

(Übersetzung von Phillip Trier Rabe)

Was hat es nun mit den sogenannten Indo-Europäischen Sprachen auf sich? Wie ähnlich sind Englisch, Latein, Griechisch und Deutsch tatsächlich mit dem Sanskrit? Im folgenden Podcast (27 Min.) werden diese Fragen beantwortet:

Die Indo-Europäischen Sprachen
Phillip Trier Rabe (Paramshreya Dasa)
Hannover, November 2011 – 27 min

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Kirtan-Musik von der Veranstaltung:

Haladhara Dasa Adhikari:
Mahamantra Aindra Melody (November 2011)

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 Bilder: © The Bhakti Club Artwork, Wikipedia (public domain)

 

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Achtung: Der nächste Termin findet am Samstag, den 17. Dezember 2011 um 16 Uhr statt.

Thema:

Bhakti – Liebe und Hingabe – Vergleiche zwischen Vaishnava-Tradition und Christentum
(Weihnachtsausgabe)

Mit Shivatma Dasa, Paramshreya Dasa (Phillip Trier Rabe) und anderen Mitgliedern und Freunden des THE BHAKTI CLUB.

Eintritt frei!

Mehr Infos

 

Haben Tiere eine Seele?


Wie steht der Papst eigentlich zu diesem Thema? Nun, was den vergangenen Papst Johannes Paul II. betrifft, so verkündete dieser auf einer Generalaudienz in den 1980er Jahren, dass “auch Tiere Geschöpfe Gottes” seien. In der Bestseller-Biografie von Andreas Englisch heißt es:

Die Sätze des Papstes ließen den Schluss zu, dass auch Tiere eine Seele haben und auf einen Platz im Paradies hoffen können. Die Schlagzeile der “Bild-Zeitung”: “Auch Hunde kommen in den Himmel”, spülte eine wahre Flut von Briefen in meine Redaktion, in denen Tierliebhaber, deren Vierbeiner gerade verstorben waren, mir mitteilten, wie dankbar sie dem Papst dafür seien, dass er endlich den Mut gefasst hätte, dieses Tabuthema anzusprechen. (Andreas Englisch: Johannes Paul II. – Das Geheimnis des Karol Wojtyla, Ullstein, Berlin, 2004)

Hören Sie jetzt unsere Diskussion als MP3-Podcast:

Haben Tiere eine Seele?
Hannover, September 2011 – 39 min

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In unserer Diskussionsrunde haben wir folgende Fragen besprochen (oder angesprochen):

  • Was ist überhaupt die Definition der Seele aus Sicht der abendländischen und vedischen (östlichen) Kultur?
  • Wenn Menschen eine Seele haben, warum sollen Tiere keine haben? Gibt es Seelen, die mehr Wert sind als andere Seelen?
  • Geht der Mensch heute richtig mit Tieren um? Was ist der Maßstab?
  • Wie beeinflusst das heutige Weltbild den Menschen im Umgang mit Tieren?
  • Was besagt die christliche Lehre und wie stehen heutige Kirchenvertreter zu diesem Thema?
  • Wie würde ein vedisches Verstsändnis den Menschen beeinflussen?

Besondere Teilnehmer dieser Runde waren:

Shivatma Dasa – Der 1953 geborene Hindu-Mönch und Buchautor verzichtet seit seiner Kindheit auf eine fleischhaltige Ernährung. Er ist davon überzeugt, dass auch Tiere eine Seele haben.

Phillip Trier Rabe – Der vedische Kulturjournalist erklärt den Begriff Seele aus vedischer (altindischer) Sicht und vergleicht diese Darstellung mit der abendländischen Tradition. Auch macht er deutlich, das die christliche Sichteweise – zumindest die Katholische – gar nicht so “Tier-Seelenlos” ist wie oftmals angenommen.

Nils Nordmann als Moderator – Der Dozent und angehende Lehrer ist seit über 20 Jahren bekennender Vegetarier. In seiner Jugend gehörte er zur Straight-Edge-Bewegung, eine Strömung des Punk, die sich ausdrücklich gegen Drogen- und Fleischkonsum wendet. Viele “Straight-Edger” gehen sogar soweit, dass sie auf tierische Produkte wie Milch und Honig verzichten. Auch tragen sie keine Lederschuhe. Das nennt man dann Vegan.

Und andere ehrenwerte Gäste!
Grafik: GNT Archive
Auch interessant:


 


Zu viel Tempo

© Gerd Altmann / Pixelio

Immer schneller werden Informationen ausgetauscht: Google, Facebook und die Online-News. Doch die rasante Geschwindigkeit der Kommunikationstechnologie führt auch dazu, dass wir uns oftmals nur sehr oberflächlich mit dem generierten Wissen beschäftigen und den Bezug zur Realität verlieren, ähnlich wie ein Boot mit zu viel Geschwindigkeit den Kontakt zum Wasser verliert. Irgendwann hebt das Boot ab und überschlägt sich. Steht uns ein ähnliches Schicksal bevor?

Wie können wir unseren Lebensstil entschleunigen, um wieder mehr Tiefe zu gewinnen? Der brahmanische Mönch und Journalist Phillip Trier Rabe (alias Paramshreya Dasa) diskutiert unter der Moderation von Nils Nordmann mit anderen Gästen des Bhakti Clubs über den heutigen Ist- Zustand und gleichzeitig über moderne westliche und jahrtausend alte vedisch-indische Blickwinkel und Lösungsvorschläge.
The Bhakti Club | Diskussion:


Zu viel Tempo

Hannover, Juni 2011 – 43 min

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Das Yoga-System des Patanjali

Das Werk eines großen vedischen Weisen

Immer mehr Menschen machen Yoga, meist um sich besser zu fühlen oder um Stress abzubauen. Was viele jedoch nicht wissen: Hinter den Asanas und Atemtechniken verbirgt sich eine tiefe Philosophie, die schlussendlich darauf abzielt, Liebe und Hingabe (Bhakti) zu Gott/Krishna zu entwickeln. Hatha-Yoga-Lehrer Rupendra Michael Dreyer (Bild links) sprach über die Gemeinsamkeiten der Patanjali- und Bhakti-Philosophie und wie man die Yoga-Sutren im alltäglichen Leben anwenden kann.

Rupendra Michael Dreyer (geboren 1957) ist Lehrer an einer staatlichen Oberschule in Hamburg, Yogalehrer (BYV), Heilpraktiker (Psych), Lehrer für “Freie Transzendentale Kunst der Meditation”, Diplom-Pädagoge, Bio-Imker und praktiziert Hatha-Yoga und Meditation seit 1974.

Außerdem praktiziert Michael Rupendra Dreyer seit vielen Jahren auch Bhakti-Yoga (den Pfad der Hingabe zu Krishna) und studiert das Srimad-Bhagavatam von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, dem Gründer-Acharya der ISKCON. Seit einigen Monaten studiert er den sogenannten Bhakti-Shastri-Kursus am Bhaktivedanta College (Belgien).

Michael Rupendra Dreyer:

Die Yoga-Sutren des Patanjali (60 Min)

[Download] (mit Rechtsklick)

Karma und Mitgefühl

März 2011: Die Welt blickt nach Fukushima und hält den Atem an. Schaffen die Feuerwehrleute und Techniker es noch, den Reaktor zu kühlen, bevor eine vollständige Kernschmelze eintritt? Eins ist sicher: Die Gefahr, die jetzt von dem havarierten Atomkraftwerk ausgeht, ist weitaus größer als die Gefahr des Erdbebens und des Tsunamis. Plötzlich sind nicht nur Zehntausende, sondern Millionen von Menschen in Lebensgefahr. Die Notlage, die durch den Homo Sapiens erzeugt wurde, ist in diesem Fall wesentlich größer als die Bedrohung durch die Natur.

Und so beginnen auch gleich wieder die hitzigen Debatten über einen Ausstieg aus der Kernenergie. Wer jedoch tiefer nachdenkt, wird feststellen, dass das Problem gar nicht so sehr von der einen oder anderen Form der Energieerzeugung abhängt, sondern im heutigen exzessiven Konsumverhalten der Menschen zu finden ist, und zwar weltweit von Stockholm bis Johannesburg und von Los Angeles bis Tokio. Fast schon häufiger wird die Frage nach Wirtschaftswachstum und Börseneinbrüchen als nach Menschenleben und Naturerhaltung gestellt. Ob die Menschen in ihrem spirituellen Bewusstsein Fortschritte machen, ist ein Thema, welches heute praktisch gar nicht mehr angesprochen, ja als belanglos, sentimental, wenn nicht sogar als lächerlich abgestempelt wird. Es gilt nur noch eine Denkweise: Schneller, höher, weiter! – und das ausschließlich in materieller Hinsicht. Für eine Erdbevölkerung, die sich solche Maßstäbe gesetzt hat, die nach einer solchen Lebensphilosophie lebt, werden Zustände, wie wir sie jetzt in Japan finden, bald an der Tagesordnung sein. Alle Zeichen stehen bereits auf Sturm.

Solange der Mensch seine jetzige Lebensphilosophie nicht überdenkt, wird jede Form der Energiegewinnung früher oder später zu noch größeren Problemen führen. Dies sagte auch schon einst der weise Gottgeweihte Prahlada Maharaja im Srimad-Bhagavatam. Der Mensch lebt zur Zeit nach der Philosophie des Konsumismus. Alle Technologien, die er entwickelt, um künstliche Bedürfnisse zu befriedigen, werden die Ursache für noch größere Probleme. Diese neu entstandenen Probleme versucht der Mensch in seiner Torheit mit wiederum neuen Technologien zu überwinden und gerät somit in einen Teufelskreis, der ihn irgendwann an Orte wie Fukushima führt.

Eine weitere Frage, die wir in unserem Vortrag und der anschließenden  Diskussion besprochen haben, ist: War der Tsunami das Karma der Japaner, also vorherbestimmt? Wenn ja, besteht dann die Gefahr, dass man in seiner Anteilnahme gleichgültig wird? Wenn das Karma die Reakiton auf die eigenen früheren Handlungen ist, wie lassen sich dann Karma und Mitgefühl miteinander vereinbaren?

 

Paramshreya Dasa (Phillip Trier Rabe):

Karma und Mitgefühl(Vortrag, 24 Min)

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Anschließende Diskussion

Karma und Mitgefühl(43 Min)

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Angst – Antrieb und Bremse im spirituellen Leben

Der deutsche Psychologe Fritz Riemann schreibt in seinem Buch, dass wenn der Mensch sich nicht mit seinen Ängsten auseinandersetzt, er oder sie in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu einem Stillstand kommt oder sogar psychische Krankheiten entstehen. Überwindet der Mernsch jedoch solche Ängste, weil er sich mit ihnen konfrontiert, kann er an ihnen wachsen. Gibt es dieses Prinzip auch im spirituellen Leben? Die Bhagavad-gita sagt eindeutig Ja. In diesem Vortrag geht es auch um die so genannte Angst vor Maya, also vor der illusionierenden Energie. Dabei wurde sogar die Frage diskutiert, ob es für ein ernsthaftes spirituelles Leben in Ordnung sei, sich pornographische Filme anzuschauen oder ob dies eher negative Auswirkungen habe.

 

Paramshreya Dasa (Phillip Trier Rabe):
Angst – Antrieb und Bremse im spirituellen Leben

im ISKCON-Zentrum Berlin, Februar 2011:ANGST – Antrieb und Bremse im spirituellen Leben by Gour-Ni-Times Media

Grafik © by GB PicsAngst