Unhinterfragt?

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Jeder Mensch folgt einer Lebensphilosophie – bewusst oder unbewusst. Manche Leute sagen, alles Leben sei auf Zufall aufgebaut und es gäbe keinen höheren Plan und auch keinen Sinn im Leben. Sie sagen weiter, wir seien einfach nur menschliche Tiere und es gehe nur um den Kampf ums Dasein und um das Recht des Stärkeren. Andere meinen hingegen, es gäbe einen Gott mit einem göttlichen Plan, den man verstehen und mit dem man sich verbinden müsse. Wiederum andere sagen, alles sei Gott, auch wir selbst, und man müsse durch weltliche Entsagung dieses Bewusstsein wieder entwickeln und dann mit dem Göttlichen verschmelzen. Andere meinen wiederum, seine sinnlichen Wünsche so weit wie möglich zu erfüllen, sei die höchste Lebensphilosophie. Selbst wenn jemand sagt, er folge keiner Lebensphilosophie, sondern lebe einfach nur in den Tag hinein, folgt er bereits einer.

Wie finde ich meine philosophische Ausgangsposition? Der griechische Philosoph Aristoteles sprach davon, dass jeder Manch einen philosophischen Ausgangspunkt haben muss, der in sich selbst nicht mehr hinterfragt wird. Dieser Ausgangspunkt sollte so vernünftig wie möglich sein, also vernünftiger als alle anderen Ausgangspositionen. Aristoteles vergleicht diese philosophische Ausgangsposition mit der Stellung einer Armee. Angenommen eine Armee wird von einer überlegenen Streitmacht bedroht. Die Armee kann sich immer weiter zurückziehen, aber an irgendeinem Punkt muss sie Stellung beziehen und sich konfrontieren. Dieser Ausgangspunkt sollte strategisch gesehen die besten Voraussetzungen haben, um die Schlacht siegreich zu entscheiden.

Einen solchen Ausgangspunkt hat sich jeder Mensch gesucht – bewusst oder unbewusst. Somit hat jeder Mensch auch eine Philosophie, der er nachgeht – ausgesprochen oder unausgesprochen. Wie vernünftig dieser Ausgangspunkt nun ist, ist eine wichtige philosophische Frage. Jeder vernünftige Mensch sollte sich die Frage stellen, was seine philosophische Ausgangsposition genau ist und warum er sich dafür entschieden hat.

In den nächsten Tagen erwarten wir einen Audio-Podcast zu diesem Thema. Abonieren Sie am besten unsere Website, um auf dem Laufenden zu bleiben!

 

Unhinterfragt?
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Grundlage: Die Veden

Die Vedischen Schriften (auch Vedas oder Veden genannt) sind uralte Texte, die in der Sanskrit-Sprache verfasst wurden. Sanskrit gilt als die älteste aller systematischen Sprachen und wird von Linguisten weitgehend als der Ursprung aller indogermanischen Sprachen betrachtet. Die Veden umfassen komplexe Informationen über Theologie und Philosophie, aber auch über viele andere Bereiche des menschlichen Lebens wie Politik, Astronomie, Mathematik, Kunst, Architektur, Heilkunde, auch als Ayurveda bekannt. Die Veden sagen von sich selbst, dass sie apaurusheya sind, das heißt von nicht-menschlichem Ursprung. Sie sagen, am Anfang der Schöpfung habe der höchste Gott namens Vishnu das vedische Wissen an Brahma, das erste erschaffene Lebewesen innerhalb dieses Universums, weitergegeben. Brahma unterwies darauf seine Söhne darin, die es ebenfalls weiterreichten. So wurde dieses Wissen durch eine Schülernachfolge (parampara) heruntergereicht. Noch heute können wir Lehrer (gurus) finden, die einer solchen ungebrochenen Schülernachfolge angehören.

Weiter berichten sie, dass vor fünftausend Jahren der große Weise Vyasadeva (siehe Bild) die Veden in vier Teile gegliedert und darüber hinaus die dazugehörenden Geschichtsschreibungen dieses Universums wie die Puranas und das Mahabharata verfasst habe. Sein wichtigstes Werk ist das Srimad-Bhagavatam (Bhagavat-Purana), in dem viele Prinzipien oder Gebote für ein gottesbewusstes Leben niedergeschrieben sind. Das in der westlichen Welt bekannteste Buch ist wahrscheinlich die Bhagavad-gita (ein Teil des Mahabharatas). Die Bhagavad-gita gilt als die Essenz der Veden und wurde vor fünftausend Jahren auf einem Schlachtfeld namens Kurukshetra in Nordindien gesprochen. Der Sprecher ist Krishna, der von den Veden als die höchste Persönlichkeit Gottes bestätigt wird, der Empfänger ist der Gottgeweihte Arjuna, einer der Generäle dieses Krieges.

Die Bhagavad-gita wurde in der Vergangenheit und wird auch heute noch von vielen Denkern und Philosophen als ein Buch von hoher Weisheit wertgeschätzt. Die vielleicht berühmtesten Leser der Bhagavad-gita sind Persönlichkeiten wie Arthur Schopenhauer, Mahatma Gandhi und Albert Einstein. Was die Denker wohl am meisten fasziniert, ist, dass die Bhagavad-gita und die Veden Religion nicht als einen dogmatischen Glauben betrachten, dem es an plausiblen Erklärungen mangelt, sondern Spiritualität als eine echte Wissenschaft präsentieren.

* * *

Der namhafte Sanskritgelehrte und Meister einer Jahrtausend alten spirituellen Tradition A.C.Bhaktivedanta Swami Prabhupada beschrieb die Veden in einem Vortrag wie folgt:

A.C.Bhaktivedanta Swami Prabhupada (1896-1977)

Die Veden – Wissen ohne menschliche Fehler

A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Aus einem Vortrag vom 6. Oktober 1969, Conway Hall, London.

Die Sanskritwurzel des Wortes Veda kann verschiedenartig ausgelegt werden, aber letztlich gibt es nur ein Ziel. Veda bedeutet Wissen. Alles Wissen, dem Sie sich aufschließen, ist Veda, denn die Lehren der Veden sind das ursprüngliche Wissen. Im bedingten Zustand ist unser Wissen durch viele Unzulänglichkeiten beeinträchtigt. Der Unterschied zwischen einer bedingten Seele und einer befreiten Seele besteht darin, daß die bedingte Seele vier Unvollkommenheiten unterworfen ist.

Erstens einmal machen wir alle Fehler. In Indien beispielsweise wurde Mahatma Gandhi als eine sehr große Persönlichkeit gefeiert, aber er beging sehr viele Fehler. Auch am Ende seines Lebens warnten ihn seine Mitarbeiter: „Mahatma Gandhi, gehe nicht zur Tagung nach Neu Delhi. Einige Freunde von uns haben gehört, daß Gefahr droht“ Aber er hörte nicht. Er bestand darauf zu gehen und wurde getötet. Sogar große Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi, Präsident Kennedy (es gibt ihrer so viele), machen Fehler. Irren ist menschlich. Das ist die eine Unvollkommenheit der bedingten Seele.

Eine weitere Unvollkommenheit: falsche Vorstellungen zu haben. Illusion bedeutet, etwas, was nicht ist, zu akzeptieren: Maya. Maya bedeutet das, was nicht ist. Jeder Mensch akzeptiert den Körper als das Selbst. Werden Sie gefragt, wer Sie sind, dann werden Sie sagen: “Ich bin Herr Müller, ich bin ein reicher Mann. Ich bin dieses, und ich bin jenes.“ All das sind sich auf den Körper beziehende Identifikation. Aber Sie sind nicht dieser Körper. Das ist Illusion.

Die dritte Unvollkommenheit ist der Betrugssinn. Alle Menschen betrügen ihre Nächsten. Auch wenn ein Mensch der größte Narr ist, tut er doch so, als sei er sehr intelligent. Obgleich schon gesagt wurde, dafl der Mensch sich in der Illusion befindet und Fehler macht, wird er dennoch theoretisieren: “Ich glaube, das ist so, und das ist so.“ Aber der Mensch kennt noch nicht einmal seine eigene Position. Er schreibt Bücher der Philosophie, obgleich er unvollkommen ist. Darin besteht seine Krankheit. Das ist Betrug.

Und letztlich sind unsere Sinne unvollkommen. Wir sind sehr stolz auf unsere Augen. Oft wird jemand herausfordernd sagen: “Kannst du mir Gott zeigen?“ Aber haben Sie denn die Augen, um Gott zu sehen? Sie werden nie sehen, wenn Sie nicht die geeigneten Augen haben. Wenn jetzt in diesem Augenblick das Zimmer dunkel wird, können Sie noch nicht einmal Ihre Hände sehen. Welche Sehkraft haben Sie also dann? Deshalb können wir nicht erwarten, dafl uns Wissen (Veda) durch diese unvollkommenen Sinne zuteil wird. Mit all diesen Mängeln des bedinge Lebens sind wir nicht imstande, irgendjemandem vollkommenes Wissen zu übermitteln. Wir selbst sind ja nicht vollkommen. Deshalb akzeptieren wir die Veden so, wie sie sind. […]

Die vedischen Prinzipien sind axiomatische Wahrheit, denn die Möglichkeit irgendeines Fehlers ist ausgeschlossen. In Indien beispielsweise gilt der Dung der Kuh als rein, und doch ist der Dung der Kuh Kot eines Tieres. Einmal finden wir in den vedischen Unterweisungen, daß wir uns sofort waschen müssen, wenn wir Kot berührt haben. Und dann wiederum heißt es, daß der Dung der Kuh rein ist. Wenn man den Dung der Kuh an einen unreinen Ort bringt, dann wird dieser Ort rein. Jetzt werden Sie einwenden, daß das ein Widerspruch ist. Und vom gewöhnlichen Standpunkt aus betrachtet ist es auch ein Widerspruch, aber es ist tatsächlich so. Eine feststehende Tatsache. In Kalkutta analysierte einer der führenden Wissenschaftler und Ärzte den Dung der Kuh und stellte fest, daß er alle antiseptischen Eigenschaften enthält.

Wenn man in Indien zu jemandem sagt: „Das mußt du tun“, so wird er entgegnen: “Wieso? Steht das in den Veden, daß ich dir widerspruchslos folgen muß?“ Es ist nicht möglich, die vedischen Unterweisungen auszulegen. Aber wenn man letzten Endes genau nachforscht, warum es diese Unterweisungen gibt, – wird man feststellen, daß sie alle ihre Richtigkeit haben.

Die Veden sind keine Zusammenstellung menschlichen Wissens. Das vedische Wissen hat seinen Ursprung in der transzendentalen Welt, in Krishna, dem Herrn. Die Veden werden auch shruti genannt. Mit shruti ist die Erkenntnis gemeint, die durch Hören erlangt wird. Es handelt sich nicht um spekulative Erkenntnis. Shruti, wird gesagt, sei wie die Mutter. Wir lernen sehr viel von unserer Mutter. Wenn wir, zum Beispiel, wissen wollen, wer unser Vater ist, wer kann uns das sagen? Unsere Mutter. Wenn die Mutter sagt: „Hier ist dein Vater“, dann müssen wir ihr glauben. Man kann unmöglich durch Experimente herausfinden, ob das nun tatsächlich unser Vater ist. Wenn Sie also etwas wissen wollen, was auflerhalb Ihres Erfahrungsbereiches liegt, jenseits Ihres experimentellen Wissens, jenseits der Aktivität Ihrer Sinne, dann müssen Sie die Veden akzeptieren. Es läßt sich unmöglich experimentieren. Es ist schon experimentiert worden. Es steht schon alles fest. Was die Mutter uns in diesem Falle sagt, muß als Wahrheit akzeptiert werden. Es gibt keinen anderen Weg.

* * *

Im THE BHAKTI CLUB wollen wir vedische Grundsätze mit modernen Denkformen vergleichen und diskutieren. Wo gibt es Gemeinsamkeiten und wo bieten die Veden alternative Konzepte an?

 

Artwork: © BG Sharma, Mandala Publishing

Mantra-Meditation (Kirtan)

Das Wort mantra setzt sich aus zwei Sanskritwörtern zusammen: Manas bedeutet der Geist, also unsere Gedanken, und trayate bedeutet befreien oder beschützen. Somit ist ein Mantra eine gesprochene Klangschwingung, die einen durch ständige Rezitierung von negativen Einflüssen beschützt und unser Bewusstsein auf ein höheres Ziel richtet. Die alten Veden sagen, dass man sich solche mantras nicht einfach selbst ausdenken kann, sondern dass sie von einer höherer Ebene zu den Menschen herunter kommen. Nur eine so heruntergereichte Klangschwingung besitzt die besondere mystische Kraft. Einfach durch das aufmerksame, vertiefte Chanten (feierliches Rezitieren) solcher mantras, wird das Bewusstsein auf eine andere Frequenz erhoben.

Kirtans von unseren Veranstaltungen:

Live und in High Quality Sound

Shivatma Dasa Brahmachari:

Jaya Radha Madhava (February 2011)

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The Bhakti Club :

Bhakti Bringa Govinda Melody Vol. I

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Paramshreya Dasa Brahmachari:

Jaya Radha Madhava (super mellow)

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Madhupati Dasa (Prayz108):

East German Hare-Krishna-Tune

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Haladhara Dasa:

Sweet Bhajan (2010)

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Nils Nordmann:

Jaya Radha Madhava (2010)

[Download] (mit Rechtsklick)

 

The Bhakti Club :

Bhakti Bringa Govinda Melody Vol. II

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Shivatma Dasa Brahmachari:

Jaya Radha Madhava (April 2011)

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DEMNÄCHST MEHR…

Fotos: © bellabellinsky photography

Von alten Kulturen lernen

Wir wollen nicht unnötig arrogant sein und behaupten, die gegenwärtige Zeit sei die Epoche, in welcher der Mensch den höchsten Bewusstseinszustand erreicht hat in Hinsicht auf Philosophie, Spiritualität, Politik, Kunst und andere Bereiche. Im THE BHAKTI CLUB erfahren Sie etwas über die alte Hochkultur Indiens mit ihren Sanskrittexten, auch Veden genannt. Neben den abendländischen Denk- und Gesellschaftsformen wollen wir im THE BHAKTI CLUB besonders auf die sogenannte vedische Kultur eingehen.

 

Fotos: © bellabellinsky photography

Modernes kritisches Denken

Der BHAKTI CLUB bindet die Denkschulen des Occidents (des Westens) und des Orients (des Ostens) in seine Diskussionen mit ein. Es interessieren uns Gegensätze, aber auch Gemeinsamkeiten und Ergänzungen. Bei unseren Sessions haben wir oftmals zwei oder drei Experten und einen Moderator. Die Experten präsentieren zu einem bestimmten festgelegten Thema verschiedene philosophische Blickwinkel aus dem Abendland und aus dem fernen Osten, insbesondere aus dem alten Indien mit ihren Sanskrittexten der Veden. Nachdem das Thema umrissen und  Konflikte zugespitzt wurden, kann sich auch das Publikum an der Diskussion beteiligen.

 

Fotos: © bellabellinsky photography

Zu viel Tempo

© Gerd Altmann / Pixelio

Immer schneller werden Informationen ausgetauscht: Google, Facebook und die Online-News. Doch die rasante Geschwindigkeit der Kommunikationstechnologie führt auch dazu, dass wir uns oftmals nur sehr oberflächlich mit dem generierten Wissen beschäftigen und den Bezug zur Realität verlieren, ähnlich wie ein Boot mit zu viel Geschwindigkeit den Kontakt zum Wasser verliert. Irgendwann hebt das Boot ab und überschlägt sich. Steht uns ein ähnliches Schicksal bevor?

Wie können wir unseren Lebensstil entschleunigen, um wieder mehr Tiefe zu gewinnen? Der brahmanische Mönch und Journalist Phillip Trier Rabe (alias Paramshreya Dasa) diskutiert unter der Moderation von Nils Nordmann mit anderen Gästen des Bhakti Clubs über den heutigen Ist- Zustand und gleichzeitig über moderne westliche und jahrtausend alte vedisch-indische Blickwinkel und Lösungsvorschläge.
The Bhakti Club | Diskussion:


Zu viel Tempo

Hannover, Juni 2011 – 43 min

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Das Yoga-System des Patanjali

Das Werk eines großen vedischen Weisen

Immer mehr Menschen machen Yoga, meist um sich besser zu fühlen oder um Stress abzubauen. Was viele jedoch nicht wissen: Hinter den Asanas und Atemtechniken verbirgt sich eine tiefe Philosophie, die schlussendlich darauf abzielt, Liebe und Hingabe (Bhakti) zu Gott/Krishna zu entwickeln. Hatha-Yoga-Lehrer Rupendra Michael Dreyer (Bild links) sprach über die Gemeinsamkeiten der Patanjali- und Bhakti-Philosophie und wie man die Yoga-Sutren im alltäglichen Leben anwenden kann.

Rupendra Michael Dreyer (geboren 1957) ist Lehrer an einer staatlichen Oberschule in Hamburg, Yogalehrer (BYV), Heilpraktiker (Psych), Lehrer für “Freie Transzendentale Kunst der Meditation”, Diplom-Pädagoge, Bio-Imker und praktiziert Hatha-Yoga und Meditation seit 1974.

Außerdem praktiziert Michael Rupendra Dreyer seit vielen Jahren auch Bhakti-Yoga (den Pfad der Hingabe zu Krishna) und studiert das Srimad-Bhagavatam von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, dem Gründer-Acharya der ISKCON. Seit einigen Monaten studiert er den sogenannten Bhakti-Shastri-Kursus am Bhaktivedanta College (Belgien).

Michael Rupendra Dreyer:

Die Yoga-Sutren des Patanjali (60 Min)

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Tue es trotzdem

Radhanath Swami, ein Mönch der Krishna-Tradition zusammen mit Mutter Teresa (ca. 1995)

Menschen sind oftmals unvernünftig, unlogisch und selbstzentriert.

Verzeihe ihnen trotzdem.

Wenn du gütig bist,
mögen dich die Leute beschuldigen, du hättest versteckte egoistische Hintergedanken.
Sei trotzdem gütig.

Wenn du erfolgreich bist,
wirst du einige falsche Freunde gewinnen
und einige echte Feinde.
Sei trotzdem erfolgreich.

Wenn du offen und ehrlich bist,
mögen Leute in Versuchung kommen, dich zu betrügen.
Sei trotzdem offen und ehrlich.

Du magst Jahre an etwas bauen
und jemand mag es übernacht zerstören.
Baue trotzdem.

Sobald du Gelassenheit und Glück findest,
mögen sie neidisch darauf werden.
Sei trotzdem glücklich.

Was du heute Gutes tust,
mögen viele Menschen schon morgen vergessen haben.
Tue trotzdem Gutes.

Gebe der Welt das Beste, was du hast,
und es mag immer noch zu wenig sein.
Gebe der Welt trotzdem das Beste, was du hast.

Du siehst, in der letzten Betrachtung ist es zwischen dir und Gott.
Es war ohnehin niemals zwischen dir und ihnen.

– Mutter Teresa

(Übersetzung: Phillip Trier Rabe & Shivatma Dasa)

http://www.goodreads.com/author/quotes/838305.Mother_Teresa

Karma und Mitgefühl

März 2011: Die Welt blickt nach Fukushima und hält den Atem an. Schaffen die Feuerwehrleute und Techniker es noch, den Reaktor zu kühlen, bevor eine vollständige Kernschmelze eintritt? Eins ist sicher: Die Gefahr, die jetzt von dem havarierten Atomkraftwerk ausgeht, ist weitaus größer als die Gefahr des Erdbebens und des Tsunamis. Plötzlich sind nicht nur Zehntausende, sondern Millionen von Menschen in Lebensgefahr. Die Notlage, die durch den Homo Sapiens erzeugt wurde, ist in diesem Fall wesentlich größer als die Bedrohung durch die Natur.

Und so beginnen auch gleich wieder die hitzigen Debatten über einen Ausstieg aus der Kernenergie. Wer jedoch tiefer nachdenkt, wird feststellen, dass das Problem gar nicht so sehr von der einen oder anderen Form der Energieerzeugung abhängt, sondern im heutigen exzessiven Konsumverhalten der Menschen zu finden ist, und zwar weltweit von Stockholm bis Johannesburg und von Los Angeles bis Tokio. Fast schon häufiger wird die Frage nach Wirtschaftswachstum und Börseneinbrüchen als nach Menschenleben und Naturerhaltung gestellt. Ob die Menschen in ihrem spirituellen Bewusstsein Fortschritte machen, ist ein Thema, welches heute praktisch gar nicht mehr angesprochen, ja als belanglos, sentimental, wenn nicht sogar als lächerlich abgestempelt wird. Es gilt nur noch eine Denkweise: Schneller, höher, weiter! – und das ausschließlich in materieller Hinsicht. Für eine Erdbevölkerung, die sich solche Maßstäbe gesetzt hat, die nach einer solchen Lebensphilosophie lebt, werden Zustände, wie wir sie jetzt in Japan finden, bald an der Tagesordnung sein. Alle Zeichen stehen bereits auf Sturm.

Solange der Mensch seine jetzige Lebensphilosophie nicht überdenkt, wird jede Form der Energiegewinnung früher oder später zu noch größeren Problemen führen. Dies sagte auch schon einst der weise Gottgeweihte Prahlada Maharaja im Srimad-Bhagavatam. Der Mensch lebt zur Zeit nach der Philosophie des Konsumismus. Alle Technologien, die er entwickelt, um künstliche Bedürfnisse zu befriedigen, werden die Ursache für noch größere Probleme. Diese neu entstandenen Probleme versucht der Mensch in seiner Torheit mit wiederum neuen Technologien zu überwinden und gerät somit in einen Teufelskreis, der ihn irgendwann an Orte wie Fukushima führt.

Eine weitere Frage, die wir in unserem Vortrag und der anschließenden  Diskussion besprochen haben, ist: War der Tsunami das Karma der Japaner, also vorherbestimmt? Wenn ja, besteht dann die Gefahr, dass man in seiner Anteilnahme gleichgültig wird? Wenn das Karma die Reakiton auf die eigenen früheren Handlungen ist, wie lassen sich dann Karma und Mitgefühl miteinander vereinbaren?

 

Paramshreya Dasa (Phillip Trier Rabe):

Karma und Mitgefühl(Vortrag, 24 Min)

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Anschließende Diskussion

Karma und Mitgefühl(43 Min)

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