Das Yoga-System des Patanjali

Das Werk eines großen vedischen Weisen

Immer mehr Menschen machen Yoga, meist um sich besser zu fühlen oder um Stress abzubauen. Was viele jedoch nicht wissen: Hinter den Asanas und Atemtechniken verbirgt sich eine tiefe Philosophie, die schlussendlich darauf abzielt, Liebe und Hingabe (Bhakti) zu Gott/Krishna zu entwickeln. Hatha-Yoga-Lehrer Rupendra Michael Dreyer (Bild links) sprach über die Gemeinsamkeiten der Patanjali- und Bhakti-Philosophie und wie man die Yoga-Sutren im alltäglichen Leben anwenden kann.

Rupendra Michael Dreyer (geboren 1957) ist Lehrer an einer staatlichen Oberschule in Hamburg, Yogalehrer (BYV), Heilpraktiker (Psych), Lehrer für “Freie Transzendentale Kunst der Meditation”, Diplom-Pädagoge, Bio-Imker und praktiziert Hatha-Yoga und Meditation seit 1974.

Außerdem praktiziert Michael Rupendra Dreyer seit vielen Jahren auch Bhakti-Yoga (den Pfad der Hingabe zu Krishna) und studiert das Srimad-Bhagavatam von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, dem Gründer-Acharya der ISKCON. Seit einigen Monaten studiert er den sogenannten Bhakti-Shastri-Kursus am Bhaktivedanta College (Belgien).

Michael Rupendra Dreyer:

Die Yoga-Sutren des Patanjali (60 Min)

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Karma und Mitgefühl

März 2011: Die Welt blickt nach Fukushima und hält den Atem an. Schaffen die Feuerwehrleute und Techniker es noch, den Reaktor zu kühlen, bevor eine vollständige Kernschmelze eintritt? Eins ist sicher: Die Gefahr, die jetzt von dem havarierten Atomkraftwerk ausgeht, ist weitaus größer als die Gefahr des Erdbebens und des Tsunamis. Plötzlich sind nicht nur Zehntausende, sondern Millionen von Menschen in Lebensgefahr. Die Notlage, die durch den Homo Sapiens erzeugt wurde, ist in diesem Fall wesentlich größer als die Bedrohung durch die Natur.

Und so beginnen auch gleich wieder die hitzigen Debatten über einen Ausstieg aus der Kernenergie. Wer jedoch tiefer nachdenkt, wird feststellen, dass das Problem gar nicht so sehr von der einen oder anderen Form der Energieerzeugung abhängt, sondern im heutigen exzessiven Konsumverhalten der Menschen zu finden ist, und zwar weltweit von Stockholm bis Johannesburg und von Los Angeles bis Tokio. Fast schon häufiger wird die Frage nach Wirtschaftswachstum und Börseneinbrüchen als nach Menschenleben und Naturerhaltung gestellt. Ob die Menschen in ihrem spirituellen Bewusstsein Fortschritte machen, ist ein Thema, welches heute praktisch gar nicht mehr angesprochen, ja als belanglos, sentimental, wenn nicht sogar als lächerlich abgestempelt wird. Es gilt nur noch eine Denkweise: Schneller, höher, weiter! – und das ausschließlich in materieller Hinsicht. Für eine Erdbevölkerung, die sich solche Maßstäbe gesetzt hat, die nach einer solchen Lebensphilosophie lebt, werden Zustände, wie wir sie jetzt in Japan finden, bald an der Tagesordnung sein. Alle Zeichen stehen bereits auf Sturm.

Solange der Mensch seine jetzige Lebensphilosophie nicht überdenkt, wird jede Form der Energiegewinnung früher oder später zu noch größeren Problemen führen. Dies sagte auch schon einst der weise Gottgeweihte Prahlada Maharaja im Srimad-Bhagavatam. Der Mensch lebt zur Zeit nach der Philosophie des Konsumismus. Alle Technologien, die er entwickelt, um künstliche Bedürfnisse zu befriedigen, werden die Ursache für noch größere Probleme. Diese neu entstandenen Probleme versucht der Mensch in seiner Torheit mit wiederum neuen Technologien zu überwinden und gerät somit in einen Teufelskreis, der ihn irgendwann an Orte wie Fukushima führt.

Eine weitere Frage, die wir in unserem Vortrag und der anschließenden  Diskussion besprochen haben, ist: War der Tsunami das Karma der Japaner, also vorherbestimmt? Wenn ja, besteht dann die Gefahr, dass man in seiner Anteilnahme gleichgültig wird? Wenn das Karma die Reakiton auf die eigenen früheren Handlungen ist, wie lassen sich dann Karma und Mitgefühl miteinander vereinbaren?

 

Paramshreya Dasa (Phillip Trier Rabe):

Karma und Mitgefühl(Vortrag, 24 Min)

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Anschließende Diskussion

Karma und Mitgefühl(43 Min)

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Angst – Antrieb und Bremse im spirituellen Leben

Der deutsche Psychologe Fritz Riemann schreibt in seinem Buch, dass wenn der Mensch sich nicht mit seinen Ängsten auseinandersetzt, er oder sie in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu einem Stillstand kommt oder sogar psychische Krankheiten entstehen. Überwindet der Mernsch jedoch solche Ängste, weil er sich mit ihnen konfrontiert, kann er an ihnen wachsen. Gibt es dieses Prinzip auch im spirituellen Leben? Die Bhagavad-gita sagt eindeutig Ja. In diesem Vortrag geht es auch um die so genannte Angst vor Maya, also vor der illusionierenden Energie. Dabei wurde sogar die Frage diskutiert, ob es für ein ernsthaftes spirituelles Leben in Ordnung sei, sich pornographische Filme anzuschauen oder ob dies eher negative Auswirkungen habe.

 

Paramshreya Dasa (Phillip Trier Rabe):
Angst – Antrieb und Bremse im spirituellen Leben

im ISKCON-Zentrum Berlin, Februar 2011:ANGST – Antrieb und Bremse im spirituellen Leben by Gour-Ni-Times Media

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